Wann wird eine MPU von der Führerscheinstelle angeordnet?
Die Führerscheinstelle ordnet aus einem der folgenden Gründe eine Medizinisch-Psychologische-Untersuchung (MPU) an:
- bei wiederholten Verstößen mit Alkohol am Steuer
- bei einer Trunkenheitsfahrt mit mindestens 1,6 Promille mit einem motorisierten Fahrzeug oder mit dem Fahrrad
- bei Hinweisen auf Alkoholmissbrauch oder Alkoholabhängigkeit
- bei Fahren unter Drogeneinfluss
- bei regelmäßigem Cannabiskonsum oder bereits bei gelegentlichem Konsum harter Drogen
- bei Fahrerlaubnisentzug nach acht oder mehr Punkten im Verkehrszentralregister in Flensburg
- bei aggressivem Verhalten im Straßenverkehr oder außerhalb mit Relevanz für den Straßenverkehr
- bei erheblichen Auffälligkeiten im Straßenverkehr in der Probezeit nach dem Besuch eines Aufbauseminars und einer optionalen Verkehrspsychologischen Beratung nach § 38 FeV sowie bei einem zwischenzeitlichen Führerscheinentzug über drei Monate
- bei Fahren ohne Fahrerlaubnis vor dem Besitz oder nach dem Entzug einer Fahrerlaubnis
In diesen Fällen bestehen gesetzlich erhebliche Zweifel an der Fahreignung, welche die Führerscheinstelle durch die Erstellung eines MPU-Gutachtens klären möchte. Die MPU ist eine Prüfung. Sie setzt wie jede Prüfung Standards, die Sie erfüllen müssen, um sie zu bestehen.
Warum eine verkehrspsychologische MPU-Vorbereitung sinnvoll ist
Eine qualifizierte MPU-Vorbereitung gehört zu den Standards, die die Gutachter von Ihnen für ein positives MPU-Gutachten erwarten. Die MPU-Vorbereitung ist freiwillig, Ihre Führerscheinstelle und Begutachtungsstelle erwarten allerdings, dass Sie Expertenhilfe von einem qualifizierten Verkehrspsychologen in Anspruch nehmen.
Die Bundesanstalt für Straßenwesen empfiehlt ausdrücklich eine MPU-Vorbereitung bei einer/einem qualifizierten Verkehrspsychologin/en. Die BASt. ist als Forschungsinstitut im Bundesministerium für Digitales und Verkehr zuständig für die Begutachtung der MPU-Begutachtungsstellen und der Träger von Kursen zur Wiederherstellung der Kraftfahreignung.
Ohne die Inanspruchnahme fachlicher Hilfe schaffen es die Wenigsten, die MPU zu bestehen. Nehmen Sie auf diesem Hintergrund eine bevorstehende MPU ernst und bereiten Sie sich gründlich darauf vor. Erkundigen Sie sich frühzeitig, ob Sie eine machen müssen und außerdem, ob Sie Abstinenznachweise erbringen müssen oder ob es von Vorteil für Sie sein kann, wenn Sie welche beibringen. Letztere sind nämlich bei einer Alkohol- oder Drogenfragestellung in vielen Fällen über fünfzehn Monate, ein ganzes oder ein halbes Jahr zu führen.
In all diesen Fragen sind wir Ihr kompetenter Gesprächspartner.