Fragenkatalog für die MPU zum künftigen Fahren ohne Drogen
Allgemeine Frage
Wie verstehe ich die Bedenken der Behörde bezüglich meiner Fahreignung? Warum muss ich eine MPU (Medizinisch-Psychologische-Untersuchung) absolvieren? Was ist der Zweck der MPU? Wie möchte ich verdeutlichen, dass ich künftig ein Fahrzeug im Straßenverkehr sicher führen werde?
1. Analyse meines Verstoßes / meiner Verstöße mit Drogen im Straßenverkehr
1.1. Wann konsumierte ich das letzte Mal vor dem Verstoß im Straßenverkehr Drogen? Wie kam es dazu? Trank ich dabei auch Alkohol?
1.2. Warum habe ich mich dazu entschieden zu fahren, obwohl ich unter Drogeneinfluss stand? Inwiefern hat eine verzerrte Wahrnehmung mit Unüberlegtheit, Gleichgültigkeit, Enthemmung und Selbstüberschätzung durch den Rauschmittelgenuss eine Rolle dabei gespielt? Habe ich mich fahrtüchtig gefühlt?
Wenn ich mit Substanzresten vom Konsum vergangener Tage gefahren bin, warum habe ich es nicht vorhergesehen?
1.3. Welche Probleme sind infolge des Drogeneinflusses beim Fahren aufgetreten?
1.4. (Bei einer hohen Drogenkonzentration im Körper:)
Wie konnte ich mit dieser hohen Drogenkonzentration im Körper ein Fahrzeug starten und einigermaßen fahren? Hatte ich eine Gewöhnung durch einen häufigen oder auch wiederholt intensiven Drogenkonsum aufgebaut?
1.5. Wie habe ich sonst einen Drogenkonsum und einen Alkoholkonsum vom Fahren mit dem Auto /Motorrad /Fahrrad getrennt?
Bin ich trotzdem andere Male mit bedeutsamen Drogenkonzentrationen im Körper gefahren, so dass die Hemmschwelle, wieder unter der Wirkung von Drogen zu fahren, durch Wiederholung und Erfahrung nicht mehr so hoch war?
1.6. (Bei mehreren im Fahreignungsregister eingetragenen Verstößen mit Drogen oder Alkohol:)
Warum bin ich wiederholt beim Fahren unter Drogen- und ggf. auch unter Alkoholeinfluss aufgefallen, obwohl ich dafür schon mal bestraft worden war? Warum habe ich aus den früheren Ermahnungen und Strafen nicht definitiv lernen können?
2. Meine Lerngeschichte mit Drogen
Schildern Sie Ihre Erfahrungen mit dem Drogenkonsum von Anfang an bis heute.
1. Beginnen Sie Ihre Schilderung mit dem ersten Mal, an dem Sie Drogen konsumierten und ihre Wirkung verspürten.
2a. Schildern Sie anschließend Ihren Drogenkonsum in chronologischer Reihenfolge (Angaben von Alter bzw. Kalenderjahren) mit Bezug auf Ereignisse und Lebensumstände und nennen Sie auch Ihre Motive).
2b. Geben Sie zugleich die Mengen (die gewöhnlichen und die hohen) sowie die Häufigkeit der konsumierten Drogen zu den jeweiligen Zeiten an.
3. Haben Sie auch Alkohol konsumiert? Wenn ja, wie oft, zu welchen Anlässen und welche Mengen?
4. Wenn Sie inzwischen keine Drogen mehr nehmen, nennen Sie die Umstände und die Gründe für diese Veränderung.
3. Einschätzung meines Drogenkonsums und meiner Drogengefährdung
3.1. Was waren die erwünschten Wirkungen des Konsums in meiner Freizeit und in meinem Alltag?
3.2. Was waren meine Motive für den Drogenkonsum im Allgemeinen? Inwiefern habe ich mit dem Konsum Probleme kompensiert bzw. zu bewältigen versucht? Welche Zusammenhänge gab es mit meiner persönlichen Entwicklung?
3.3. Was waren die unmittelbaren negativen Wirkungen und welche die langfristigen Nachteile des Konsums?
3.4. In welchen Situationen habe ich gezielt dosiert und zeitlich geplant konsumiert?
3.5. In welchen Situationen habe ich die konsumierte Menge weniger gut bzw. gar nicht kontrolliert? Inwiefern bin ich auch allgemein enthemmt gewesen und habe meine Aussagen und Handlungen nicht unter Kontrolle gehabt?
3.6. Ist es vorgekommen, dass ich die Kontrolle über den Konsum ganz verloren und einen starken Rausch gehabt habe? Wie oft? Welche negativen Auswirkungen hat das gehabt (z. B. Ausbleiben rationaler Überlegungen, Wahrnehmungsstörungen, Verwirrtheit, Herz-Kreislaufprobleme, Übelkeit)?
3.7. Inwiefern hat eine körperliche Toleranzentwicklung sowie eine psychische Gewöhnung an die Droge(n) bestanden?
Habe ich z. B. ein intensives Bedürfnis gehabt, Drogen zu konsumieren?
Ist es mir manchmal schwergefallen, bei Konsumanlässen „nein“ zu sagen?
Kam das Bedürfnis vor, Drogen zu konsumieren, um mich wieder wohlzufühlen?
3.8. Inwiefern hat sich ein Missbrauch im Sinne eines wiederholten und regelmäßigen Konsums mit Kontrollverlusten, einer zunehmenden Bedeutung in meinem Alltag, der Vernachlässigung anderer Interessen, negativen Rückmeldungen aus dem engen Umfeld und mit der Folge psychischer und körperlicher Schädigungen entwickelt?
3.9. Ist es zu einer psychischen Abhängigkeit im Sinne von einem starken Verlangen bzw. Drang, Drogen zu konsumieren, Nicht-Aufhören-Können, der Vermeidung von Missbefinden und Unruhe sowie zu ständigen Kontrollverlusten gekommen?
3.10. Hat eine körperliche Abhängigkeit von den Drogen mit einer außergewöhnlich hohen Toleranzentwicklung und Entzugssymptomen bestanden?
Abschließende Frage zu Abschnitt 3:
Wie beurteile ich anhand meiner obigen Antworten das Ausmaß meiner Drogengefährdung? Habe ich einen riskanten Drogenkonsum gehabt? Bin ich sogar in einem Missbrauch drin gewesen? Habe ich eine Drogenabhängigkeit gehabt?
4. Meine zwischenzeitlichen Veränderungen
4.1. Wie geht es mir inzwischen mit meinem Drogenverzicht? Welche Vorteile / positiven Veränderungen erfahre ich dadurch?
4.2. Welche weiteren Alternativen habe ich inzwischen in meiner Freizeit zur Unterhaltung, Erholung, Kreativität, zur Entspannung und zum Stressabbau gefunden? Inwiefern möchte ich diese Alternativen ausbauen?
4.3. Was möchte ich darüber hinaus verändern und besser machen? Wie will ich es schaffen?
5. Überlegungen für die Zukunft
5.1. Wie möchte ich in Zukunft mit Drogen / Alkohol umgehen?
5.2. Wenn ich Alkohol trinken werde, zu welchen Anlässen und welche Mengen?
5.3. (Bei künftig möglichem gelegentlichem und kontrolliertem Cannabis- und / oder Alkoholkonsum:) Wie möchte ich einen künftigen Konsum vom Führen eines Kraftfahrzeugs oder Fahrrads trennen?
5.4. Welche Verführungen / kritischen Situationen könnten entstehen, dass ich Gefahr laufe, Drogen zu nehmen / viel Alkohol zu trinken und dann eventuell ein Fahrzeug zu führen? Wie kann ich mit solchen kritischen Situationen umgehen, so dass ich rechtzeitig Fehler vermeide?
5.5. Auf was möchte ich allgemein in Zukunft achten, damit es gut bleibt und es nicht zu einem erneuten riskanten Drogenkonsum / Missbrauch kommt?
5.6. Wo kann ich in Zukunft Unterstützung bei Problemen und in kritischen Situationen erhalten?